Die beiden Backhäuser
gehörten bis 1847 der
Stadt und wurden bei beiden großen Bränden zerstört.
1597nach dem Wiederaufbau wurden die
Backhäuser wieder verpachtet.
Bis 1845 gibt es in den Backhäusern das backen
von Lohnbrot. Dazu müssen die "Weiber" der Hirten beim Backen in den
Backhäusern helfen und erhalten von jedem "Backgaste" ein Klümpchen
Teig.
"Diese Backtage sind ein Emolument (Vergütung)
des Hirtendienstes." 1833 sind es für die Gänsehirten und
Schweinehirt in den Backhäusern 6 Backtage in der Woche. Die Weiber
gehen den Bäckern täglich zur Hand.
Daneben gibt es noch einzelne Backtage
anderer Hirten ( Kuhhirt; Flurhüter Fohlenhirt u. a.), diese
"Backweiber" müssen andere Arbeiten verrichten, die die Weiber der
Gänsehirten und Schweinehirten nicht verrichten. Nicht selten gibt
es Klagen und Streitigkeiten zwischen den Weibern.
Die Backtage werden 1845 abgeschafft.
In Heringen gibt es mehrere
Mühlen; Die Ölmühle, die Wendemühle; Ober- und Untermühle. Die
Mühlen sind unterschlächtig und gehen bei Niedrigwasser oft nicht .
Die Ölmühle bestand bis
1922 und wird seit dem nur noch als Wohnhaus genutzt.
Die ziemlich neue Wendemühle
wird 1758 auf Beschluss des Stadtrates demoliert, nachdem die
Fürstliche Regierung keine Steuern erlassen will, weil sich keine
Mahlgäste einfinden.
Heute gibt es in Heringen keine Mühlen .Die
letzte Mühle (Untermühle) arbeitete noch bis in die 1960iger Jahre.
Hütten in Heringen:
Die Ratsziegelhütte wird
um 1527 in alten Schriften erwähnt. Sie hatte die Berechtigung auf
den bürgerlichen Grundstücken mit Vorwissen und Genehmigung des
Stadtrates Ton zu graben.
Nacheinen missglückten Verkauf der Ziegelhütte
1829 gibt es zwischen den neuen Pächtern und einigen Landbesitzern
viel Streit und Gerichtsverhandlungen darüber, wer und ob
überhaupt wo nach Ton graben darf. Noch heute wird an der Trift von
einer "Tongrube " gesprochen in der vermutlich nie nach Ton
gegraben wurde.
Die Pottaschenhütte wird
1707 in Schriften erwähnt , soll aber viel älter sein. (Info:
Pottasche - kohlensaures Kali ist Kaliumcarbonat K2CO3;
Pottasche wird als Pulver zur Herstellung von Glas benötigt, als
Backtriebmittel oder für fotografische Entwickler verwendet.)
Ein Sondershäuser gibt bei der Rats- und
Gerichtsstätte Heringen an, dass er die gestandene Pottaschenhütte
zwischen Mühlgraben und Ellerwasser wieder aufbauen will.
1851 beginnt man damit , die Staßfurter
Kalisalze zu Pottasche zu verarbeiten. Die alte Methode der
Gewinnung von Potasche aus Holzasche verschwindet.
( In der Chronik wird beschrieben wie
aus Holzasche kohlensaures Kali hergestellt wird.)
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