In der frühen Mittelalterzeit waren die Häuser auch
im Helmegau aus Strauchwerk und Lehm. Erst im 12.
Jahrhundert wurden Steinburgen gebaut. So soll das Heringer
Schloss in seiner ursprünglichen Form eine einfache Wasserburg
gewesen sein.
Der Torbogen in der Straße der Einheit
stammt aus der Zeit vor 1600 und überstand beide große Brände in
Heringen. Nach Mackerodts Chronik gehörte das Tor sicher zu
einem Adelssitz
(Bild ebenda S. 46)
Die Häuser innerhalb der
Stadtmauer sind kaum über 200 Jahre alt, da nach den großen
Bränden wurden sie immer wieder auf die Steinsockel aufgebaut.
Vor dem 30 jährigem Krieg durften die Bauern keine Steinhäuser
bauen.
Nach dem Brande 1729 sind
alle Häuser Fachwerkhäuser aus Eichen- oder Fichtenholz
und Lehmwänden. Der Lehm stammt aus den "Lehmlöchern"
(heute Sporthalle und Freifläche in Schulgelände).
Heringen entwickelte sich
zu einer typischen Ackerbürgerstadt. Das Wohnhaus der
Bauernhäuser mit hohen geschlossenen Toren ist mit der
Längsseite der Straße zugewandt, Ställe und Scheunen im
Viereck um den Hof.
(Bild
ebenda S. 47)
Oft sind in die Balken über den Toren mit
Sprüchen versehen gewesen (in Hillers Chronik Seite 450)
. Oder wie Mackerodt Seite 48 schreibt:" Brandsteine in die
Fache kunstvoll eingemauert wurden,... Bei einigen
Fachwerkhäusern hat man das obere Stockwerk über das untere
vorgeschoben und Balkenverzierungen angebracht ."
(Mackerodt
nennt die Straße der Einheit 117; 62; 63; 88)
(Bild
ebenda S. 48)
Ein Haus in der Bahnhofstraße mit
Brandsteinfassader und Querfries.
Leider sind von diesen
Hausinschriften und Verzierungen heute kaum noch welche
erhalten.
Mackerodt stellt fest, dass nach dem 1. Weltkrieg Neubauten mit
Brandsteinen massiv gebaut und mit Zementmörtel verputzt wurden
. Nach dem 2. Weltkrieg setzte sich immer mehr die Bauweise mit
Zementhohlblocksteinen und seit Mitte 60.er Jahren
die Großblockbauweise durch. |