In einem Rundgang von 1965 an
der Stadtmauer entlang
(ebenda S. 8 bis 14) beschreibt A.
Mackerodt den Weg und den Zustand einiger Bauwerke
und ergänzt das mit eigenen Bildern.
Er beginnt an der Nordwestecke der Stadtmauer , an einem
viereckigen Turm hinter dem Schloss. Der Turm war mit Schutt
ausgefüllt und diente der dortigen Tischlerei als
Toilettenanlage.
(Die
Tischlerei ist nicht mehr vorhanden und der Turm über seine
Grundmauern wieder zu erkennen.)
Vom Schloss her in Richtung heutige Hauptstraße (Straße der
Einheit) hatte die Stadtmauer eine äußere und innere Mauer
mit einem Burggraben. Der Burggraben ist nicht mehr zu erkennen
und wurde von den Anliegern des "Steinweges"
(heute
Bahnhofstraße) als so genannter "äußerer Hof" benutzt. Auch
sollte der Burggraben 1937 eine zweite neue Promenade werden und
die alte Promenade hinter der südlichen Stadtmauer ergänzen.
Mackerodt schreibt, dass aber nur das Unkraut beseitigt wurde.
(Der Burggraben ist also nicht zu einer neuen Promenade
umgestaltet worden. Vielleicht gelingt es der Stadt Heringen
diesen ehemaligen Burggraben im Zuge der Restaurierung des
Schlosses in naher Zukunft in einen Park oder Promenade
umzugestalten !)
(ebenda S. 8) Der Rundgang
führt weiter am Obertor entlang
(alte Post neben Clauder) ,
welches am äußeren Tor eine Zugbrücke hatte durch die Gärten bis
zum Südwestturm. In den Resten des Südwestturmes errichteten die
Gesangsvereine 1929 einen Stein zum Gedenken an den Rektor
Borchardt.
(Der grüne Steinklotz , wie ihn Mackerodt bezeichnet steht
heute immer noch in den Resten des Südwestturmes und
verschandelt die einladende Wirkung der Promenade. Der
Nachfolger dieses Gedenksteines steht heute einige Meter weiter
in der Promenade.)
Im Wallgraben
an der südlichen Stadtmauer sollte 1764 durch einen Bach mit
Wasser gefüllt und eine Karpfenzucht betrieben werden. Der
Widerspruch der Bewohner des Steinweges gegen das Vorhaben
(Bahnhofstraße) hatte Erfolg und der Wallgraben wurde
wieder ein wüster Platz. Unter Leitung des Rektor Borchart legte
der Harzclub 1868 im Wallgraben vom Südwesttor bis zum
"Lindentor" (Badestube)
die Promenade an. Ein Pfeiler mit
nur noch einer Torangel sind noch gegenüber dem Kindergarten zu sehen.
Der Weg führt weiter bis zum nahe
gelegenen großen Rundturm (gegenüber der AWO). Die Pforte
in der Stadtmauer wurde erst 1925 für einen künftigen
Schulweg angelegt und die Stadtmauer durchbrochen.
Aber erst nach dem 2. Weltkrieg 1951 wurde dann eine Schule neu
gebaut.
Das Lindentor in der Badestube war nach
1590 nur eine kleine Pforte, die 1729 nach dem zweiten großen
Brand zum Tor erweitert wurde.
(ebenda S. 11)
Die äußere Stadtmauer nach dem
Lindentor (Badestube)
ist in östlicher Richtung nicht
mehr vorhanden. An der heutigen R. Breitscheid Straße war der
Wallgraben viel breiter und nannte sich "Teichgarten" und
" Unterteich". Die innere Stadtmauer war bis zum Untertor bis
zum Ende der 50.er Jahre noch gut erhalten. Als dann in diesen
Jahren die Häuser nach dem Kindergarten gebaut wurde,
wurde die Mauer zum großen Teil abgerissen. Der Stadtmauerring
macht dann einen Bogen zum Untertor.
( Einengung in
der Hauptstraße )Das einzige, was die Zeiten
überdauerte, ist die Stadttorkette in der Hauptstraße.
Die Stadtmauer Richtung Norden ist
ebenfalls nicht mehr vorhanden. Die heutige Straße "Mühlgraben"
war der Wallgraben (ebenda S. 13).
(ebenda S. 13)
Weiter nördlich stand ein weiterer Turm
der Töpferturm, er soll 1854 abgebaut worden sein. Der
Steinschutt soll für Auffüllung der "langen Gasse"
(E.
Thälmann Straße) verwendet worden sein Die
Stadtmauer als Einzelmauer beginnt erst wieder in der
Zwingerstaße und verläuft bis zum Herrenhaus .
Mackerodt beschreibt in seiner Chronik die
baulichen Zustände der Stadtmauer sehr ausführlich und bezieht
sich in etwa auf das Jahr 1965. Im weiteren beschreibt er
auf den folgenden Seiten seiner Chronik
(ebenda S.
14/17) die Belastungsproben der Stadtbefestigung in 640
Jahren ihres Bestehens.
|