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Aus der Geschichte  der Stadt Heringen

 

 

 

 

 Teil 2    Seite 1

 

   
 

  Gelesen in der Chronik der Stadt Heringen/Helme :

   "Geschichte der Stadt  Heringen an der Helme" von Arthur Mackerodt.

 

Ich möchte dem Benutzer dieser Seiten nicht die Chronik der Stadt Heringen an der Helme aufschreiben .

Ich möchte Besuchern dieser Seite interessieren , unsere Heimat zu besuchen und die Schönheit der Goldenen Aue zu erleben oder auch in der Chronik  selbst zu lesen.

 

Die Chronik "Geschichte der Stadt Heringen" Teil 1 und Teil 2 kann  im Stadthaus erworben werden.

 

Es lohnt sich darin zu lesen.

 

 

Zu diesem Buch:

 

"Was lange währt, wird endlich gut!" ,

so hat der Bürgermeister Hans- Joachim Arendt im Jahre 2000 in seiner Ansprache die Chronik der Stadt Heringen beschrieben, welche von der Stadt bei Herrn Arthur Mackerodt in Auftrag gegeben wurde.

Sie ergänzt  die Chronik von Hermann Hiller  , schließt an sie an und umfasst die Jahre 1927 bis 1968.

Zu Beginn des Vorwortes des Verfassers Arthur Mackerodt schreibt er:

"Wer seine Heimat kennt, der wird sie lieben!

Wer sie liebt , wird für sie einstehen!"

 

Bauwerke in Heringen     (ebenda S. 8 ff)

   

Die Stadtmauer ist 1327 bereits fertig , so in der Hillerchronik beschrieben , ist sie etwa 5 Meter hoch und bis zu einem Meter breit. Der Wallgraben an der Südseite der Stadt (heute Promenade) ist 12 Meter breit und 2 Meter tief.

Ein Teil der Mauerreste lässt erahnen, wie sie einmal ausgesehen hat.                                                                       (Ein Teil der Stadtmauer ist restauriert und auch der Stadtmauerweg befestigt, dass Besucher den Stadtmauerring leicht gehen können.)

  In einem Rundgang von 1965 an der Stadtmauer entlang  (ebenda S. 8 bis 14) beschreibt A. Mackerodt den Weg und den Zustand  einiger Bauwerke  und ergänzt das mit eigenen Bildern.

Er beginnt an der Nordwestecke der Stadtmauer  , an einem viereckigen Turm hinter dem Schloss. Der Turm war mit Schutt ausgefüllt und diente der dortigen Tischlerei als Toilettenanlage.                                    (Die Tischlerei ist  nicht mehr vorhanden und  der Turm über seine Grundmauern wieder zu erkennen.)

Vom Schloss her in Richtung heutige Hauptstraße (Straße der Einheit) hatte die Stadtmauer eine äußere und innere Mauer  mit einem Burggraben. Der Burggraben ist nicht mehr zu erkennen  und wurde von den Anliegern des "Steinweges" (heute Bahnhofstraße) als so genannter "äußerer Hof" benutzt. Auch sollte der Burggraben 1937 eine zweite neue Promenade werden und die alte Promenade hinter der südlichen Stadtmauer ergänzen. Mackerodt schreibt, dass aber nur das Unkraut beseitigt wurde.                                     (Der Burggraben ist also nicht zu einer neuen Promenade umgestaltet worden. Vielleicht gelingt es der Stadt Heringen diesen ehemaligen Burggraben im Zuge der Restaurierung des Schlosses in naher Zukunft in einen Park oder Promenade umzugestalten !)

(ebenda S. 8)

Der Rundgang führt weiter am Obertor entlang (alte Post neben Clauder) , welches am äußeren Tor eine Zugbrücke hatte durch die Gärten bis zum Südwestturm. In den Resten des Südwestturmes errichteten die Gesangsvereine  1929 einen Stein zum Gedenken an den Rektor Borchardt.                                                        (Der grüne Steinklotz , wie ihn Mackerodt bezeichnet steht heute immer noch in den Resten des Südwestturmes und verschandelt die einladende Wirkung der Promenade. Der Nachfolger dieses Gedenksteines steht heute einige Meter weiter in der Promenade.)

Im Wallgraben an der südlichen Stadtmauer sollte 1764 durch einen Bach mit Wasser gefüllt und eine Karpfenzucht betrieben werden. Der Widerspruch der Bewohner des Steinweges gegen das Vorhaben  (Bahnhofstraße) hatte Erfolg und der Wallgraben wurde wieder ein wüster Platz. Unter Leitung des Rektor Borchart legte der Harzclub 1868 im Wallgraben vom Südwesttor bis zum "Lindentor" (Badestube) die Promenade an. Ein  Pfeiler mit nur noch einer Torangel sind noch  gegenüber dem Kindergarten zu sehen.

            

Der Weg führt weiter bis zum nahe gelegenen großen Rundturm (gegenüber der AWO). Die Pforte in der Stadtmauer wurde erst  1925 für einen künftigen Schulweg angelegt und die Stadtmauer durchbrochen. Aber erst nach dem 2. Weltkrieg 1951 wurde dann eine Schule neu gebaut.

 

 

Das Lindentor in der Badestube war nach 1590 nur eine kleine Pforte, die 1729 nach dem zweiten großen Brand zum Tor erweitert wurde.

(ebenda S. 11)

Die äußere Stadtmauer  nach dem Lindentor (Badestube) ist in östlicher Richtung nicht mehr vorhanden. An der heutigen R. Breitscheid Straße war der Wallgraben viel breiter und nannte sich  "Teichgarten" und " Unterteich". Die innere Stadtmauer war bis zum Untertor bis zum Ende der 50.er Jahre noch gut erhalten. Als dann in diesen Jahren die  Häuser nach dem Kindergarten gebaut wurde, wurde die Mauer zum großen Teil abgerissen. Der Stadtmauerring macht dann einen Bogen zum Untertor.  ( Einengung in der Hauptstraße )Das einzige, was die Zeiten überdauerte, ist die Stadttorkette in der Hauptstraße.

  

Die Stadtmauer Richtung Norden ist ebenfalls nicht mehr vorhanden. Die heutige Straße "Mühlgraben" war der Wallgraben (ebenda S. 13).

(ebenda S. 13)

Weiter nördlich stand ein weiterer Turm der Töpferturm, er soll 1854 abgebaut worden sein. Der Steinschutt soll für Auffüllung der "langen Gasse" (E. Thälmann Straße) verwendet worden sein   Die Stadtmauer als Einzelmauer beginnt erst wieder in der Zwingerstaße und verläuft bis zum Herrenhaus .

Mackerodt beschreibt in seiner Chronik die  baulichen Zustände der Stadtmauer sehr ausführlich und bezieht sich in etwa auf das Jahr 1965. Im weiteren beschreibt er  auf den folgenden Seiten seiner Chronik (ebenda S. 14/17) die Belastungsproben der Stadtbefestigung in 640 Jahren ihres Bestehens.

 

 

Schloss und Domäne (ebenda S. 17/23)

   

Der Zustand des Schlosses im Jahre 1965 erinnert nicht mehr daran, dass hier einst die Gräfin Clara wohnte. Mackerodt schreibt  zwar noch vom  schönen Rundportal durch das man das Schloss betreten kann und dass Beleuchtungs- und Sitznischen noch vorhanden sind ,aber auch , dass Rechts im Eingangsflur die Büroräume der LPG- Hühnerhaltung sind und die anderen Räume im Parterre die LPG- Brüterei untergebracht ist. Alles ist gekalkt, auch die Räume  mit niedrigen eingezogenen Decken im ersten Stockwerk. Betonwände wurden eingezogen und ein Schornstein bis über das hohe Dach "stilwidrig" errichtet (Bild ebenda S. 19 unten)Im ehemaligen Bankettsaal in der 2. Etage  werden Junghennen gehalten. Auch hier wurde alles gekalkt und die Bemalung  verdeckt .(oder sogar zerstört?)  In den oberen Etagen fehlten die Fußböden  auch die Turmuhr ist ausgebaut. Aus der 4. Etage soll der letzte Inspektor in der Domäne  1945 eine weiße Fahne gesetzt haben , als die Amerikaner von Uthleben her anrückten.

Das heutige im Renaissancestil erbaute Schloss ist etwa 400 Jahre alt und stammt aus dem ausgehenden 16. Jahrhundert. Vorher soll das Schloss als Burg bereits gestanden haben, als Heringen 1327 Stadt wurde. Im Jahre  1721 soll das Schloss das letzte mal fürstlichen Besuch gehabt haben, welcher im "neuen" Schloss wohnte. Um 1770 war auch das neue Schloss nicht mehr als Wohnung geeignet. Es wurde  das so genannte "Herrenhaus" errichtet und der Zwingerturm eingebunden.

Bis 1851 wurde das neue Schloss als Gericht  benutzt, dann zog das Gericht in die Hauptstraße          (Straße der Einheit) um.

Das neue und das alte Schloss wurden mit der Zeit immer mehr als Getreidelager verwendet, die Kapelle im neuen Schloss wurde 1855 zur Schmiede umgebaut.

Nach dem 2. Weltkrieg drohte das Schloss immer mehr zu verfallen. Das Dach wurde repariert. Nach 1960 übernahm die LPG  (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) das Schloss und die Domänengebäude und richtete im Schloss eine  Hühnerbrüterei ein. (Bilder ebenda S. 20 bis/23)

 

 

Das Rondeelchen (ebenda S. 24/27)

 

Der Weg aus der Stadt durch den Burgweg führt  uns nach einem Kilometer zur ehemaligen Gaststätte "Gruntal" noch früher auch "Kuckuckshöhe" genannt.

Kaum jemand weiß noch, dass der gerade Weg  auf die Anhöhe , welcher links hinauf durch die so genannten "Dreiangel" verläuft  auch geradewegs zum Rondeelchen führt. Der Weg ist heute kaum noch zu erkennen und nur ältere Bürger "verlaufen" sich noch manchmal auf diese Anhöhe.

Mackerodt erklärt, dass der Begriff "Burgweg" nicht  so heißt , weil in dieser Richtung ein Burg gelegen hätte. Dort soll in grauer Vorzeit  auf dem Rondeelchen ein Versteck in Kriegsnot als  "Fluchtburg" eingerichtet war , in die sich unsere Vorfahren Mensch und Vieh verstecken konnten.                                (Bilder : ebenda Seite 24)  Auch war das Rondeelchen eine Gerichtsstätte.

Weite nach oben östlich des Rondeelchen ,wieder über die Dreiangel, ist der Galgenberg, auf dem einst ein Galgen stand. Auf der Gegenseite westlich also erhebt sich  der Eichenberg, weil sich dort ein Eichenhain befand . Dort pflanzte der Harzclub 1931 eine Linde zur Ehrung von Hermann Hiller auch "Hillerlinde" genannt. und setzte eine Bank. ( Nachdem die LPG in den 70.er Jahren dort  Kirschbäume anpflanzte , war es nicht möglich den schönen Ausblick auf die Goldene Aue zu genießen. Seit einiger Zeit hat die Agrargenossenschaft die alte Kirschplantage abgeholzt, man kann nur hoffen, das der wieder entstandene Ausblick nicht wieder durch eine neue Plantage verhindert wird .

 

 

Das Gerichtsgebäude in Heringen (ebenda S. 29/32)

 

 

Im Jahre 1851 zieht das Gericht aus dem neuen Schloss in ein Gebäude in der Hauptstraße (Straße der Einheit).

(Bild ebenda S. 29)

Der Umzug in ein anderes Gebäude ist wahrscheinlich deshalb notwendig geworden, weil nach und nach Berufsrichter die Rechtsangelegenheiten erledigten und nicht mehr der Grundherr, welcher in vergangenen Zeiten auch gleichzeitig Gerichtsherr war. Das Gebäude in der Hauptstraße soll vorher ein Ritterhaus gewesen sein.

Bis 1878 überprüfte der Graf von Stolberg die richterlichen Beamten in Heringen.  1879 wurde nach der Justizreform das Amtsgericht gebildet und vier Gefängniszellen im Hof des Gerichtsgebäudes gebaut , weil die bisherigen Gefängniszellen für einen Schöffensaal mit Nebenräumen benötigt wurden.

Ein Untersuchungsgefangener  aus Windehausen ist im September 1889 aus dem Heringer Gefängnis ausgebrochen.

1925 sollte das Amtsgericht  Heringen auf Anordnung des Oberlandesgerichtes zwischen Nordhausen und Kelbra aufgeteilt werden, ist aber wegen vieler Proteste nicht  gemacht worden.  Aber  4 Jahre später erfolgt  die Schließung des Gefängnisses.  Alle Gefangenen für  Strafsachen werden dem Amtsgericht Nordhausen übergeben.

1943 wird das Amtsgericht Heringen aufgelöst und  zum Amtsgericht Nordhausen  zugeschlagen. Das Gebäude wurde ein Wohnhaus. Der Gerichtssaal wurde bis 1951 Unterrichtsraum der Schule und das Gefängnis bis 1958  städtisches Archiv.

 

   
   
   
 

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